Ein Theaterprojekt zum Thema Fremdsein
Am Anfang des Stückes passiert etwas ganz Alltägliches. Ein gemütlicher Mann bekommt plötzlich eine Nachbarin, die neben ihm einzieht. Nun sind sie ungewollt Herr und Frau Nachbarin und da fangen die Probleme auch schon an: der gemütliche Herr Nachbar liebt die stille Ruhe und Zurückgezogenheit, die kontaktfreudige Frau Nachbarin liebt den lauten Trubel und das singende Reisen um die Welt!
So eine nervige Person hat dem Herrn Nachbarn gerade noch gefehlt! Als sie dann auch noch anfängt mit dem Hammer zu hämmern, reicht es dem Herrn Nachbarn endgültig und es kommt zum Streit um verschiedene Lebensweisen, Ansichten und Vorstellungen, wie man denn das Leben leben soll. Erst als die Frau Nachbarin anfängt, von ihren Reisen mitgebrachte Geschichten zu erzählen, wird der grummelige Mann endlich wieder neugierig auf Anderes…
Gemeinsam entdecken sie, dass es vor allem eine Bereicherung sein kann, wenn man verschieden ist, neue Erfahrungen sammelt und mal die eigenen, wohlbekannten Trampelpfade verlässt, um sich auf die abenteuerliche Reise zu neuen Begegnungen zu machen.
Dabei lernen sie ein Mädchen kennen, das einem Vogel wieder zum Fliegen verhilft; sie begegnen zwei ulkigen Rucksäcken, die trotz aller Hindernisse Freundschaft schließen; machen die erschreckende Erkenntnis wie leicht es ist, über andere Macht haben zu wollen und kommen schließlich zu dem Schluss, dass es sich lohnt, die Angst vor dem Fremden zu überwinden und ihm die Hand zu reichen. Sich eben einfach zu trauen.
Das Theaterstück „Trau dich! Gib mir deine Hand!“ stellt mit den Kindern auf lustige, nachdenkliche und eindrückliche Weise wichtige Fragen: Wie passen Gegensätze zusammen? Wie überwinde ich meine Angst vor etwas, das mir fremd ist? Sind wir Menschen nicht alle gleich, auch wenn wir ganz verschieden sind?
Wenn am Ende die Zukunft angerufen wird, um zu fragen, wie es denn mit uns weitergeht auf dieser Welt, kommen die Kinder ins Spiel…
Die Kinder entwickeln in Gruppen spielerische Ideen zu bestimmten Aufgabenstellungen. Dabei können sie ihren Interessen folgen und theatral oder auch gestalterisch tätig werden. Am Ende heißt es dann wieder Bühne frei für die Ergebnisse.
Spiel und Entwicklung: Martina Herre und Klaus Herre
Text: Eva Marburg
Zielgruppe: 4.-6. Klasse
Bildquelle: Link