Nordkurier 23.09.09
Landespräventionspreis
Von Susanne Schulz
Theaterpädagogin Martina Herre wird heute in Wismar mit dem Landespräventionspreis ausgezeichnet. Für die Ehrung gingen mehr als 50 Vorschläge ein.
Ein wenig spröde klingt der Titel der Veranstaltung, zu der Martina Herre heute nach Wismar reist: Unter dem Motto „Schule macht Prävention“ steht die Zusammenkunft des Landesrats für Kriminalitätsvorbeugung, bei der der Landespräventionspreis verliehen wird. Eine der acht Auszeichnungen wird der Neustrelitzer Theaterpädagogin zuteil, die mit ihren Projekten für Schulen und Theatergruppen auf sehr lebendige Weise dafür sorgt, dass Prävention „Schule macht“.
Vor zehn Jahren kam Martina Herre nach Neustrelitz – aus Mannheim, wo sie im „Vor-Beruf“ Lehrerin – auch bereits als Regieassistentin und Theaterpädagogin Initiativen zur Gewaltprävention auf den Weg gebracht hat. Pointierte Slogans wie „Mut gegen Wut“ oder „Vertragen und nicht schlagen“ öffneten ihr auch in Mecklenburg –Strelitz die Türen zu Schulen und Ämtern, die hier eine engagierte, mit praxiswirksamen Ideen aufwartende Expertin an ihrer Seite wissen. Emotional erschließen können sich die Schüler in ihren Projekten das Verhalten in Konfliktsituationen, Toleranz und Selbstbehauptung, Teamgeist und Neugier.
In Martinas Herre Kalender stehen jährlich etwa 70 Seminare, mit denen sie rund 1700 Kinder erreicht.
Aus altersgerechten „Bausteinen“ für Schüler der 1.-10. Klasse entwickelte sich so auch das Projekt „Seitenwechsel“,getragen vom Verein zur Förderung der Kriminalprävention im Landkreis Mecklenburg-Strelitz.
An der ins Haus stehende Auszeichnung freut es Martina Herre denn auch besonders, dass sie aus mehreren Schulen dafür vorgeschlagen wurde – von Menschen also, mit denen sie regelmäßig arbeitet und die aus nächster Nähe beurteilen können, was ihnen da geboten wird. Nicht oft werden Einzelpersonen für den Landespräventionspreis vorgeschlagen. Hier indes überzeugten Qualität und langfristige Wirkung der Projekte, betont Armin Schlender, Geschäftsführer des Landesrats für Kriminalitätsvorbeugung. „Wir kennen Martina Herre seit Jahren als engagierte Mitstreiterin und wollen nun diesen Einsatz würdigen.“ Deutlich werde schließlich auch, „dass auch jenseits großer Vereine und Stiftungen wirkungsvolle Arbeit geleistet wird“: Die Auszeichnung solle Aufmerksamkeit auf Initiativen regen, die oft zu wenig wahrgenommen würden und zur Nachahmung anregen.